But even when it’s in a thousand pieces around your
feet, that doesn’t mean it’s no longer love.
Seite 21
Die Fragilität einer Ehe und die zerstörerischen Einflüsse von Außen.
Bleib bei mir führt einen ins ferne Nigeria, wo Yejide und ihr Mann auf ein Wunder hoffen, ein Kind. Im konservativen Afrika gilt es als die größte Pflicht einer Frau Nachkommen in die Welt zu setzen. So viele und so schnell wie möglich und natürlich vorranging Jungs.
Wenn einem jungen, verheirateten Paar dies verwehrt bleibt, erleben sie massiven Druck von Familie und Freunden und müssen mitansehen, wie ihre eigentlich glückliche Ehe dieser toxischen Umgebung immer weiter zum Opfer fällt sowie beide an den Abgrund der Selbstaufgabe führt.
Die Autorin zeichnet dabei nicht bloß das Bild zweier Menschen, sondern auch das eines ganzen Landes auf, welches von der 1980ern bis heute immer wieder von blutigen Unruhen heimgesucht wird, ohne sich zu sehr in politischen Wirrungen zu verstricken und dabei ihre Geschichte aus den Augen zu verlieren.
Die lästigen Fragen nach Heirat und Kinderwunsch sind auch mir selbst, als westliche Ü30 Frau nicht fremd und doch fiel es mir schwer Empathie für Protagonistin Yejide aufbringen.
Sie muss unerträgliches Leid erfahren und stumpft daraufhin immer weiter ab, woraufhin ich mich in der Geschichte schnell wie ein Zaungast fühlte, jemand, der alles mehr aus der Distanz beobachtet.
Vielleicht ist hier dieser gewisse Abstand zur Story aber sogar angebrachter, um nicht an Frust und Wut zu ersticken, bei dem, was sich Menschen selbst und gegenseitig alles antun können.
Stay with Me von Ayọ̀bámi Adébáyọ̀,
erschien 2017 bei Canongate Books.
298 Seiten
Deutscher Titel: Bleib bei mir
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