Ich war im Nachthemd als man mich holte.
Seite 13
Mitten in der Nacht werden Lina, ihr Bruder und ihre Mutter vom NKWD abgeholt und in Viehwagons nach Sibirien verschleppt. Menschenverachtende Praktiken, wie sie in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ehr durch die Nazis bekannt waren.
In einem Kampf gegen Hunger, Kälte und Verzweiflung begleitet man die kluge Lina, wie sie das Grauen, welches ihr und tausenden anderen Balten widerfährt, in Zeichnungen festhält. Auf Papier mit einem Stift, auf Taschentücher mit Kohle oder mit einem bloßen Stock in den Schlamm verarbeitet sie die Geschehnisse.
Obwohl es das Debüt der Autorin ist, habe ich es von ihren bisher drei veröffentlichen Büchern als letztes gelesen und kannte daher auch schon Linas Cousine Joana aus »Salz für die See.«
Das Buch hat meine Erwartungen erfüllt, wie ich es von Ruta Sepetys auch nicht anders erwartet hatte. Die kurzen Kapitel lassen einen schnell in die Geschichte eintauchen und zeugen von einer Menge Recherche gepaart mit persönlichen Erfahrungen aus der Familie der Autorin. Hin und wieder hat mir die etwas zu pathetische Wortwahl widerstrebt, wie ich sie von Ruta Sepetys nicht gewohnt bin und welche ihre Werke auch gar nicht nötig haben. Vielleicht ist das aber nur ein Beleg dafür, dass die Autorin mit ihren Werken wächst. Ich kann es daher kaum erwarten, ihr neustes Buch in den Händen zu halten.
Und in mir der unbesiegbare Sommer von Ruta Sepetys,
erschien 2011 bei Carlsen
304 Seiten
org. ‚Between Shades of Gray‘, 2011 bei Philomel Books
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