
Buenos Aires war schon immer ein großer Traum von mir, wobei ich gar nicht mehr genau weiß, warum. Vielleicht, weil die Stadt so unfassbar weit weg ist, was für mich erst mal ganze 14 Stunden Flug bedeutete. Etwas, auf das ich mich immer am meisten freue ist der erste Eindruck auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel.
Ein Gefühl für eine neue Stadt, ein unbekanntes Land zu bekommen. Von Südamerika erwarte ich immer Lebensfreude, Hektik, laute Musik, Tanzen und gutes Essen. All das bekommt man auch in Argentinien. Aber doch wieder ganz anders als z.B. in Brasilien. Buenos Aires ist elegant, modern und der europäische Einfluss ist nicht zu übersehen.
Rund um den geschichtsträchtigen Plaza de Mayo mit dem rosafarbenen Präsidentenpalast, welcher durch große Bauarbeiten leider nur schwer zugänglich war, hatte ich das Gefühl, eigentlich auch in Madrid oder Rom sein zu können.
Man fühlt sich wohl beim Schlendern durch die Stadt und merkt, dass die Sicherheitslage doch eine andere ist, als beispielsweise in Rio de Janeiro, wo ich letzten Herbst gewesen bin. Natürlich sollte man immer vorsichtig sein, doch in Buenos Aires kann man sich freier bewegen und zumindest am Tag auch auf das gut ausgebaute Metro oder Bus Netz zurückgreifen.
So sind wir mit der „Subte“ nach La Boca gefahren, das wohl bekannteste Viertel der Stadt. Nicht nur der Fußballverein von Maradona ist hier zuhause, auch findet man die bekannten bunten Häuser und Straßenfassaden. Allerdings sind diese eigentlich nur ein paar Gassen lang zu finden, welche gleichzeitig mit zahlreichen Touristenshops zugepflastert sind. Das eigentliche La Boca ist ein normales Wohnviertel.
Auf dem Weg zurück in die Innenstadt durchquert man zahlreiche Grünanalagen und Parks, welche mit Denkmälern versehen und sehr, sehr gepflegt sind.
Im Stadtteil Recoleta steuerten wir dann El Ateneo Grand Splendid an, worauf ich mich zugegebenermaßen am meisten gefreut habe.
Ein ehemaliges Theater, welches nun die zweitgrößte und ohne jeden Zweifel schönste Buchhandlung ist, die ich bis jetzt gesehen habe. Im Café auf der Bühne haben wir dieses Gebäude erst einmal auf uns wirken lassen. Drei Etagen voll mit Büchern, Musik und Filmen. Drumherum Gold, Gemälde, Balkone als Lesenischen und jeder Glanz, den ein Theater mit sich bringt. Leider gab es, zumindest soweit ich gesehen habe, keine Abteilung für fremd- bzw. englischsprachige Bücher.
In Recoleta haben wir uns auf Empfehlung auch den Friedhof angeschaut. Auf eine solche Idee würde ich sonst niemals kommen, aber hier liegen viele prominente Politiker, Schauspieler etc. und die Mausoleen sind mehr als extravagant. Es ist fast wie eine „Allee der Toten.“
Woran denke ich noch, wenn ich an Buenos Aires zurückdenke?
Hunde! Gefühlt besitzt jeder Bürger von Buenos Aires mindestens auch einen flauschigen Vierbeiner.
Street Art! Buenos Aires ist eine Künstlerstadt und überall gibt es an allen Ecken etwas zu entdecken.
Tango, Steak und Malbec! Sehr klischeehaft, aber es stimmt. Nirgendwo sonst habe ich bis jetzt so gut und dabei noch günstig Steak gegessen, mit leckerem Rotwein und Tangomusik im Hintergrund. Ganz sicher heißt es für mich irgendwann wieder einmal: Vamos Buenos Aires!
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